AKTUELLE JAHRBÜCHER
Exilforschung - Ein internationales Jahrbuch - Band 42/1924
Exil und Emotionen - Call for Papers
Die Erfahrung des Exils wird kulturhistorisch seit der Antike mit dem Affekt der Trauer und der Klage kodiert, wo nicht faktisch gleichgesetzt (vgl. Psalm 137, Ovid: Tristia). Spätestens ab dem 18. Jahrhundert kommt die Nostalgie als potentiell pathologische Sehnsucht nach dem Herkunftsort, der emphatisch besetzten Heimat, hinzu. Diese traditionell an Verbannung wie Migration geknüpften Emotionen mit ihren ästhetischen Gestaltungsmustern werden im Literatur- und Kunstschaffen des NS-Exils vielfach aufgegriffen. Gleichzeitig findet darin eine differenzierte Auseinandersetzung mit Emotionen statt, in der die kanonische Verbindung von Exil mit Trauer, Klage, Einsamkeit und Heimweh aktualisiert, reflektiert und erweitert wird.
Exilforschung - Ein internationales Jahrbuch - Band 39/2021

Mensch und Tier in Reflexionen des Exils
Herausgegeben von Ursula Seeber, Veronika Zwerger, Doerte Bischoff und Carla Swiderski
Im 20. Jahrhundert werden Mensch-Tier-Grenzen vielfach neu verhandelt. Rassismus und Totalitarismus verändern Vorstellungen von Zugehörigkeit; die mit ihnen einhergehende Gewalt wird als alle Grenzen des Humanen überschreitende wahrgenommen. Zugleich bilden Verfolgte trostspendende Allianzen mit Tieren auf der Flucht oder in der Fremde. Der Band bringt Perspektiven der interdisziplinären Human-Animal-Studies erstmals in die Exilforschung ein.
Exilforschung - Ein internationales Jahrbuch - Band 38/2020

Nachexil / Post-Exile
Herausgegeben von Bettina Bannasch und Katja Sarkowsky
Der Begriff des Nachexils ist ein voraussetzungsvolles Kompositum, das scheinbar Widersprüchliches zusammenschließt. Er markiert zwar ein Ende des Exils, impliziert aber zugleich den Umstand, dass sich die Erfahrung des Exils fortsetzt. Der Band setzt sich zum Ziel, die Facetten der kulturellen Verarbeitung nachexilischer Erfahrungen in unterschiedlichen sprachlichen, geographischen und historischen Kontexten herauszuarbeiten.
Exilforschung - Ein internationales Jahrbuch - Band 37/2019

Archive und Museen des Exils
Herausgegeben von Sylvia Asmus, Doerte Bischoff und Burcu Dogramaci
Exil, Flucht und Migration sind meist mit grenzüberschreitenden Ortsveränderungen verbunden, die mehr als einen Staat betreffen. Die Zerstreuung der Hinterlassenschaften der Emigrant/innen und die Rekonstruktion von Exilwegen und -leben stellt die Forschung vor große Herausforderungen. In diesem Kontext haben Archive, Museen und Erinnerungsorte eine besondere Bedeutung. Der interdisziplinäre Band versammelt theoriegeleitete Beiträge, Fallbeispiele sowie Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft digital vernetzter Archive.